Der 23 Mai 1956 geht in die Geschichte des FC Kirnbach ein. An diesem Mittwoch trafen sich im Gasthaus Krone in Kirnbach fußballbegeisterte Kirnbacher mit einem gemeinsamen Ziel, die Gründung eines Fußballvereins zu verwirklichen. Ist es ein Klischee, die Vereinsgründung des FC Kirnbach 1956 e. V. mit dem Wunder von Bern in Verbindung zu bringen? Wie immer liegt auch in diesem Klischee ein Funken Wahrheit dahinter. Die Motivation der Sportbegeisterten Kirnbacher zog man tatsächlich aus diesem Ereignis. Der Sieg, damals über Ungarn im Finale der Fußballweltmeisterschaft 1954, war das prägende Ereignis in der noch jungen Bundesrepublik, hat bei vielen Menschen während der Nachkriegszeit eine Aufbruchstimmung erzeugt und war Balsam für die geschundene Seele! Der Wirtschaftsaufschwung war in vollem Gang.
Trotz Aufbruchstimmung war es ungewöhnlich, 11 Jahre nach dem Krieg, in einem kleinen Dorf ein Fußballverein zu gründen. Es stellte sich bei den Verantwortlichen im Verein lange Zeit die Frage, wo in Kirnbach ein Sportgelände entstehen könnte. Am Ende war es die sogenannte Kronenwiese gegenüber dem Gründungslokal, dem Gasthaus Krone, die nach zähen und jahrelangen Verhandlungen, den „Zuschlag“ erhielt.
Die Arbeiten, Planungen und Besprechungen, die über Jahrzehnte für ein solches Projekt notwendig waren, können in mehrere wichtigen Meilensteine aufgeteilt werden. Diese Meilensteine beweisen, wie der FC Kirnbach seit Gründung kontinuierlich und erfolgreich in sein Sportgelände investiert hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Aus einer ehemaligen Wiese wurde ein modernes Sportgelände, auf dem seit 2007 ein Kunstrasenplatz entstanden ist und auf dem 2025 der Belag erneuert wird.
Meilenstein Nr. 1 Vereinsgründung 1956 - „Kronenwiese als Sportgelände“?
Der damalige „Kronenwirt“ Erwin Schwenk gehörte als Gründungsmitglied dem Verein an. Brisant war die Tatsache, er war gleichzeitig Besitzer der damaligen Wiese gegenüber dem Gasthaus Krone. Auf der sogenannten „Kronenwiese“ war es aufgrund der topografischen Lage, der damals noch eigenständigen Gemeinde Kirnbach, am ehesten noch möglich ein Sportgelände zu errichten. Außerdem hegte man im Verein die Hoffnung, dass „Kronenwirt“ Schwenk das Vorhaben, schon alleine aufgrund eigenen Interesses, entscheidend unterstützen würde. Da es bei der Projektierung einige organisatorische und finanzielle Hürden zu nehmen galt, wurde der Verein erst 1958 zu Verbandsspielen zugelassen. Die Heimspiele durften auf Anfrage beim SV Hausach austragen werden und das Training fand auf diversen kleineren Wiesen in Kirnbach statt. Zwischenzeitlich wurde sogar die Verladerampe beim Kirnbach Bahnhof als „Bolzplatz“ genutzt! Die Verhandlungen mit dem „Kronenwirt“ zogen sich über Jahre. Der Verein war zwischenzeitlich an einem Punkt angekommen, entnervt aufzugeben. Dank einer guten Kameradschaft blieben der Vorstand und seine Mitglieder allerdings standhaft. In den 1960 er Jahren gab es die verdiente Belohnung. Mit dem „Kronenwirt“ konnte ein Pachtvertrag geschlossen werden und eröffnete dem Verein völlig neue Perspektiven. Der Bau eines Sportplatzes konnte beginnen.